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Bauvertrag: Darauf sollten Baufamilien achten

Der Hausbau ist in der Regel die größte Investition des Lebens. Wer sich vor bösen Überraschungen schützen möchte, sollte bereits beim Bauvertrag genau hinsehen. In vielen Fällen sind Bauverträge lückenhaft oder beinhalten kleine Fallen, die für den Laien kaum erkennbar sind. Die Folge: Teuere Nachbesserungen und kräftezehrende Rechtsstreitigkeiten können auf Sie warten. Genau aus diesem Grund sollten Sie sich für die Rechtsangelegenheiten besonders viel Zeit nehmen. Gerade in Sachen Hausbau empfehlen wir, immer die Meinung eines unabhängigen Bauberaters einzuholen. Holen Sie sich außerdem Rat beim Anwalt Ihres Vertrauens. Im Nachfolgenden geben wir Ihnen Anhaltspunkte, worauf Sie beim Bauvertrag achten müssen und welche Inhalte besonders wichtig sind.

Inhaltsverzeichnis

Vertragsgrundlagen: VOB vs. BGB 

Der Prozess des Hausbaus beginnt meist mit einem Angebot, auf dessen Basis dann ein Bauvertrag abgeschlossen wird. Dieser ist wichtig, um Ihre Rechte gegen das Bauunternehmen durchzusetzen, falls es zu Unstimmigkeiten kommen sollte. Meist können hier verschiedene Vertragsgrundlagen ausgehandelt werden:

Der VOB-Vertrag 

Es kann zum Beispiel ein VOB-Vertrag festgelegt werden, der den Regelungen der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) folgt. Diese war ursprünglich auf öffentliche Bauvorhaben spezialisiert, findet jetzt aber auch für den privaten Hausbau Verwendung. Wichtig: Bei der VOB handelt es sich allerdings um kein Gesetz, sondern um Allgemeine Geschäftsbedingungen.

Der BGB-Vertrag

Der BGB-Vertrag stützt sich auf das Werkvertragsrecht im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). Seit dem 01.01.2018 gilt hier das neue Bauvertragsrecht. Damit regelt das BGB erstmals explizit Bauverträge.

Häufig finden außerdem auch Mischverträge Anwendung, die dann sowohl die VOB- als auch die BGB-Regeln berücksichtigen. Vertrauen Sie hier auf die Beratung Ihres unabhängigen Bauberaters oder Anwalts.

Bauvertrag: Das sind die wichtigsten Inhalte

Für Sie als zukünftige Bauherren, ist zunächst wichtig, welche Inhalte unbedingt im Bauvertrag enthalten sein müssen. Dazu gehören:

  • Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Bauunternehmens
  • Eine ausführliche Bau- und Leistungsbeschreibung (Ausführungsunterlagen)
  • Zahlungs- oder Ratenplan 
  • Besondere Vertragsbedingungen (z.B. auch Sonderwünsche des Bauherren) 
  • Vertragsvorbehalte (Rücktrittsrecht)

Darauf sollten Sie beim Bauvertrag unbedingt achten

Immer wieder gibt es Bauverträge, die ungünstige Stolperfallen parat halten oder Sie gar hinters Licht führen wollen. Wir haben einige Punkte zusammengefasst, auf die Sie im Bauvertrag unbedingt achten sollten:

Vorsicht bei unklaren Formulierungen

Die größte Stolperfalle bei Bauverträgen stellen unklare Formulierungen dar. Und diese lauern in den meisten Fällen bei der Leistungsbeschreibung. Außerdem sollten Sie auf eine Gewährleistung bei Mängelerscheinungen beharren. Diese liegt in der Regel bei mindestens fünf Jahren.

Das A und O: die Leistungsbeschreibung

Die Leistungsbeschreibung ist wohl der wichtigste Inhalt in Ihrem Bauvertrag. Achten Sie darauf, dass hier auch wirklich jedes Detail enthalten ist. So ist für viele Bauherren der Einbau von Türen oder Böden so selbstverständlich, dass dieser Punkt im Bauvertrag vergessen wird. Daher sollten in der Leistungsbeschreibung alle Schritte detailliert aufgelistet sein – und zwar vom Kelleraushub bis hin zur späteren Stromversorgung. Nachlässigkeit in puncto Bauvertrag kann teuer werden.

Der letzte Schritt: die Endabnahme

Die Endabnahme ist für Bauherren ein wichtiger Punkt im Bauvertrag. Werden hier Schäden nicht erkannt, können diese gar nicht oder nur mit erheblichem Aufwand reklamiert werden. Am Tag der Endabnahme wird aus Ihnen, dem Auftraggeber, der Eigentümer des Hauses. Herzlichen Glückwunsch zum eigenen Traumhaus!

Aber Achtung: Mit der Hausübergabe besteht seitens des Bauträgers bzw. der Baufirma kein Versicherungsschutz mehr. Stellen Sie sicher, dass Sie ab diesem Tag eine gültige Gebäudeversicherung haben, die zum Beispiel bei Brand-, Blitz-, Sturm- und Hagelschäden oder Schäden durch Leitungswasser greift.

Bauvertrag: Endabnahme
Die Endabnahme ist ein wichtiger Punkt in jedem Bauvertrag.

Sie möchten ein Haus bauen? Vereinbaren Sie gerne einen unverbindlichen Beratungstermin bei unseren Rötzer Experten. Hier können Sie außerdem unsere Hausbau-Checkliste nachlesen.